8.30 ein Film von Laura Nasmyth
Ein postmoderner essayistischer Schalk über den Ernst und Unernst des Lebens
Buch: Laura Nasmyth, Philip Leitner Schnitt: Thomas Schneider, Laura Nasmyth.
Isaak ist ein pragmatischer Typ und ist es gewohnt, dass sich alles entsprechend seiner Erwartungen entwickelt. Er verkauft Telefonverträge in der Vorstadt und kümmert sich nur wenig um seine Umwelt.
Als nun ausgerechnet die banale Zugfahrt nach Hause zur Odyssee wird, verstrickt er sich in einer Geschichte deren verzweifelter Held er zu sein scheint.
Die große Herausforderung beim Schnitt dieses Films lag in der komplexen Layerstruktur. Fiktion, Doku und die sich immer wiederholenden Orte und Handlungsstrukturen mussten so verstrickt werden, das sie den Zuschauer nicht überfordern und gleichzeitig nicht langweilen. Die Geschichte, die erzählt wird sollte voll Leichtigkeit sein und dennoch nicht ins Triviale abgleiten. Bei dieser filmischen Arbeit handelt es sich schließlich um eine bewusste Manipulation des Publikums mittels der Dekonstruktion von filmischen Stilmitteln. Diese Eingriffe, gleichzeitig subtil wie auch deutlich platziert, schaffen einen Film, der sich sowohl im künstlerischen Feld als auch in der massentauglichen Verwertung, verortet.
Anfangs werden konventionellen filmische Erzählweisen eingesetzt um das Publikum zu fesseln und sowohl den Spielort als auch die Charaktere zu etablieren. Das heißt, dass wir mit langen Fahrten, einem musikalischen Thema und filmischen Fokus Shifts und Erzählstrukturen, ähnlich dem amerikanischen Kino, zu Begin den Anschein erwecken eine leichte Unterhaltung darzubieten.
In dieser Ebene sind zwei Meta-Erzählebenen verflochten: Fernseh-Berichterstattungen und Interviewsituationen. Im Verlauf des Films steigert sich die Handlung in den Spielsequenzen immer mehr ins Absurde und ganz plötzlich wird der Hauptdarsteller in eine Dokumentation gesetzt. Der Ort seines Handelns und die Geschichte bleiben unverändert. Es ändert sich die Betrachtung, der Kamerastil und die Ton-Ästhetik um dieses Umschalten zu verdeutlichen.